Liebe Fashionfreunde!
Ich werde oft gefragt, ob ich Vorbilder habe, wer mich inspiriert.
Meine Liebe zur Mode fing bereits im Kindesalter an. Wenn es Streit gab, zwischen meiner Mutter und mir, dann hörte ich oft: “Kind, das Einzige, was du kannst, ist dich zu schminken und ständig Outfits zu wechseln.”
Dass sie damit so Recht behalten würde und Fashion&Beauty zu meinem Beruf werden würden, hätte auch sie sich damals nicht träumen lassen.
Karl Lagerfeld
Mein größtes Vorbild, das ist mit Abstand Karl Lagerfeld, der Mitte der 1950er Jahre nach Paris kam und bei Modelabels wie Balmain, Patou und Chloé beschäftigt war. Was viele nicht wissen, seit 1965 ist er als Damenmode-Designer bei Fendi in Rom unter Vertrag, bis heute!
Mode unter seinem eigenen Namen: Karl Lagerfeld kreiert er seit 1974.
Chanel war vor Karl Lagerfeld ein altmodisches, verstaubtes Label, bis König Karl das Label 1983 als Kreativdirektor übernommen hatte. Das Chanel eine der begehrtesten Labels der Welt geworden ist, dass ist zum größten Teil ihm zuzuschreiben, der immer noch klassisch ohne PC arbeitet, dass heißt, er zeichnet jeden Entwurf, sehr detailliert von Hand!
Der 83-jährige Karl Lagerfeld fasziniert mich einerseits, weil er ein Genie ist! Unglaublich talentiert, präzise, eine Arbeitsmaschine, die rund um die Uhr zu arbeiten scheint. Ich liebe Karl vor allem, weil er die ganze Mode-Maschinerie, den Hype um seine Person, das alles überhaupt nicht wichtig nimmt, seine Interviews und Statements sind legendär und werden überall in der Welt zitiert! Er nimmt kein Blatt vor dem Mund.
Hier sind meine liebsten Zitate von ihm:
“Wer Jogginghosen trägt, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
Über Heidi Klum: “Die kenne ich nicht, die war nie in Paris.“
“Man muss das Geld zum Fenster hinauswerfen, damit es zur Tür wieder reinkommt.“
“Am Fließband stehen, dass ist Arbeit. Was ich mache, ist Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund.“
“Stress? Das kenne ich nicht, ich kenne nur Strass.“
“Wer heute als schön gilt, wird morgen kaum noch zum Putzen bestellt.“
Als großer Karl Lagerfeld Fan, hatte ich einen Kreislaufzusammenbruch, als er letztes Jahr in seinem offenen Rolls-Royce mit Fahrer direkt an mir im Schritttempo an der Hafenpromenade in Saint Tropez vorbeifuhr. Ich fing an zu zittern und hatte die Augen voller Tränen, für mich ein wunderschöner Glücksmoment, den ich nie vergessen werde.
Natürlich habe ich als Karl Lagerfeld und Chanel Fan ein paar tolle Musthaves.
Der Klassiker von Chanel ist die kleine schwarze Jacke, aus Bouclé, die jedes Jahr in einer neuen Interpretation bei Chanel zu finden ist und Accessoires wie die Large Classic Flap Bag, die ihren Wert nie verliert, also auch eine gute Investition ist, oder auch meine Chanel Kette, die eine limitierte Edition gewesen ist, ein Hingucker auf jedem schlichten Outfit.
Karl Lagerfeld zeigte vor ein paar Tagen seine allerletzte Kollektion (Summer Cruise) für Chanel und wird sich (man munkelt, aus gesundheitlichen Gründen) aus dem Modezirkus zurückziehen. Eine Ära geht zu Ende. I love you Karl!
Es gibt auch Frauen, die mich inspirieren. Ein paar davon leben leider nicht mehr, wie Jacky Kennedy, Audrey Hepburn oder Grace Kelly.
Kommen wir zu meinen zwei Mode Ikonen der heutigen Zeit!
Anna Wintour
Viele wird es verwundern, aber es ist Anna Wintour, die Chefredakteurin der amerikanischen Vogue. Sie gilt als eine der einflußreichsten Frauen der Modebranche.
Nach einer Ausbildung bei Harrods in London hat sie Journalismus studiert. Ihre Karriere als Mode-Journalistin begann 1970 bei Harper´s Bazaar, seit 1986 ist sie die Chefredakteurin der Vogue, bis heute. Sie setzt mit ihren Shootings Trends und fördert neue Designer. Sie entscheidet, welche Designer in der Vogue erscheinen. Sie hat großen Anteil am Erfolg von Designern wie Zac Posen, John Galliano, Michael Kors oder Tom Ford.
Ich bin Anna Wintour bereits zwei Mal in London begegnet. Beide Male war sie “not amused“, wie es die Queen sagen würde. Es war jeweils während der Fashionweek in London, ich war zur Fashion Show von Hunter eingeladen, der Designer des Labels, Alashdhair Willis, ist der Ehemann von Stella McCartney. Diese wiederum ist eine Freundin von Anna Wintour, deswegen lässt sie sich auch keine Show entgehen und sitzt immer in der Frontrow neben, Stella und ihrem Vater Paul McCartney.
Ich hatte unglaubliches Glück, dass ich direkt hinter ihr gesessen bin. Bevor ich meinen Platz eingenommen hatte, suchte ich nach meiner Platznummer und stand direkt vor ihr. Ich habe einen Moment gebraucht um zu realisieren, dass sie es ist, dann habe ich spontan zu ihr gesagt, dass ich sie so bewundere. Meine Freundin Diana war dabei, sie konnte es nicht fassen, dass ich die “Queen of Fashion“ angesprochen habe. Jedenfalls hat Frau Wintour in diesem Moment ihre dunkle Prada Sonnenbrille aufgesetzt und weggeschaut, allerdings mit einem winzigen Lächeln um die Mundwinkel herum. Anschließend habe ich meinen Platz direkt hinter ihr eingenommen wie Ihr auf den Bildern sehen könnt. Das zweite Mal war direkt im Jahr darauf, selbe Modenschau.
Ich hatte ein Dirndl an, bewußt gewählt, ich wurde oft fotografiert. Dieser Look hat ihr wohl nicht gefallen, sie ist an mir vorbeigegangen und ist kurz stehengeblieben um mein Outfit anzusehen. Ich habe mich noch nie so daneben gestylt gefühlt wie in diesem Moment, aber es ist mir gelungen, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, wahrscheinlich fand sie es schrecklich.
Sie ist keine sympathische Frau. Sie wirkt kühl und distanziert. Ich bewundere sie dennoch für ihr Wissen, ihr Können und ihren Stil, der umwerfend elegant ist, immer!
Von der Presse, der Tageszeitung aus London (The Guardian) wurde einer meiner Looks zu den Besten der Londoner Fashionweek gekührt
Miuccia Prada
Zum Schluss muss ich noch eine weitere Inspirationsquelle erwähnen! Miuccia Prada. Sie ist die Mitinhaberin und Designerin des italienischen Modelabels Prada.
Sie studierte Politikwissenschaften in Mailand und schloss mit einer Promotion ab. Als 28-jährige übernahm sie das Familiengeschäft zur Herstellung von Luxuslederwaren in Mailand, welches von ihrem Großvater gegründet und dann von ihrer Mutter, weitergeführt worden war. Ihr Spitzname ist Miu Miu, daher der Name ihrer Zweitlinie, die jünger und trendiger ist, Prada steht für Eleganz und Design auf höchstem Niveau.
Der internationale Erfolg des Labels „Prada“ kam mit den Accessoires, den Taschen, Handschuhen und Koffern, später kam erst die Kleidung hinzu. Miuccia Prada traute sich eine Taschenkollektion aus Fallschirmnylon zu entwerfen, diese neuartigen Taschen waren sehr schnell überall begehrt und ausverkauft. Ich habe selbstverständlich auch eine davon!
Seit 12 Jahren kaufe ich ein Teil aus jeder Kollektion. Ich fühle mich persönlich angesprochen, als würde sie für mich designen, meinen Geschmack kennen! Vor allem Schuhe und Taschen kaufe ich bei Prada, habe aber auch ein paar tolle Kleider. Das ist mein absolutes Lieblingslabel.
Jetzt habe ich einwenig ausgeholt. Ich hoffe, ihr findet den Beitrag interessant, für mich kommen wieder Erinnerungen hoch, ich freue mich sehr, diese für mich besonderen Modemenschen auf meinem Blog vorstellen zu können.
Vielen Dank für’s Lesen, beim nächsten Blogpost geht es um Marrakesh! Stay tuned…
Stylische Grüße
Eure Jeanny